Wie denkt man Antisemitismus intersektional? Reflexionen zur pädagogischen Praxis

28. Januar 2021, 18:30 Uhr Universität Bielefeld (online)

Unter dem Stichwort Intersektionalität werden zum Teil erbitterte Diskussionen geführt, und der Anspruch, Antisemitismus in seiner “Verschränkung” mit Rassismus und Sexismus zu analysieren, wird in der akademischen Wissenschaft ebenso erhoben wie in der politischen Bildungsarbeit. Dabei wird nicht nur darauf verwiesen, dass antisemitische oder rassistische Stereotype oft auch Vorstellungen über Geschlechter beinhalten, sondern auch auf den strukturellen Zusammenhang, dass Jüdinnen*Juden seit über 100 Jahren nachgesagt wird, eine vermeintlich “natürliche” Geschlechterordnung zu unterwandern und somit angeblich verantwortlich zu sein für Emanzipationsbewegungen, Homosexualität, Prostitution oder den “Genderwahn”. Doch was heißt Intersektionalität für die pädagogische Praxis? Der Vortrag wird an Beispielen ausführen, wann intersektionale Ansätze hilfreich sein können, wann sie an Grenzen stoßen und welche Konzepte von Intersektionalität sich in den Debatten gegenüberstehen.

Olaf Kistenmacher, Historiker und Journalist, hat mit Sina Arnold das Buch Der Fall Ethel und Julius Rosenberg. Antikommunismus, Antisemitismus und Sexismus in den USA zu Beginn des Kalten Krieges verfasst.

Bitte meldet euch per Mail an agfb [at] riseup [dot] net für die Veranstaltung an. Ihr bekommt dann einen Link zur Teilnahme zugeschickt.